Schweiz Tour 2010 (12. bis 17. Juli 2010)
Seit 6 Jahren war ich nicht mehr in den Schweizer Bergen. (die letzten Jahre immer in den Dolomiten) Also war es wieder höchste Zeit ein paar „4000er“ zu besuchen. Ein perfekter Ausgangspunkt für Sternfahrten ist Pfunds, da man von hier aus in ein paar Minuten in die Schweiz oder nach Italien gelangt. Wir hatten unbeschreibliches Glück mit dem Wetter. Außer am zweiten Tag ein paar Tropfen am Reschenpass blieben wir trocken. Rundherum gab es teilweise Unwetter, was auch zu Straßensperren wegen Murenabgängen führte, aber dazu später mehr. Und so gestaltete sich unsere 6 - Tages – Tour:
Die Tour
Tag 1: (Anreise) 658km
Wien – Judenburg – Sölkpass – Schladming- Bischofshofen –Mittersill – Gerlos (alte Gerlospass) – Jenbach - Innsbruck – Sellrein – Kühtai – Arzl – Pillerhöhe - Pfunds
Das Motto lautete rasch in der Berge. Also über die Südautobahn „A2“ und die Semmeringschnellstrasse „S6“ bis nach Judenburg. Weiter über den Sölkpass nach Gröbming. Die alte Gerlos-Bundesstrasse (1531m , kein Verkehr , keine Maut ). Dort eine kurze Kaffeepause und dann weiter Richtung Innsbruck. Durch das Kühtai (sehr schöne Gegend) und über die Pillerhöhe (1558m) nach Pfunds. Nach 658 km erreichten wir unser Ziel, unser Hotel in Pfunds, welches unserer Herberge für die nächsten 5 Nächte war. Noch ein kurzer Sprung in den vorgeheizten Pool. (was eigentlich bei +35 Grad keine echte Abkühlung war, allerdings wurden so die Muskeln wieder gelockert und für die nächsten Tage fit gemacht.
Reschensee
Tag2: (San Bernardino - 511km)
Pfunds – Flüelapass – Davos – Tiefencastel – Thusis (Viamala-Schlucht) – Splügen – San Bernardino – Lugano (zum See) – Comosee – Chiavenna – Malojapass – St. Moritz – Berninapass – Forca di Livigno – Mont la Schera Tunnel – Ofenpass – Reschenpass – Pfunds
Am Tag 2 und 3 waren noch etwas längere Touren geplant (solange man noch frisch ist und „Sitzfleisch“ hat bevor das „Popscherl“ leicht schmerzt). So ging´s von Pfunds in die Schweiz über den Flüelapass (2.383m) Richtung Davos, weiter nach Thusis. Hier dann die alte Strasse Nr. 13 wo man die schöne Viamalaschlucht besichtigen kann. Entlang der alten Strasse geht’s vorbei am Splügen (den Pass sind wir an einem anderen Tag gefahren) zum San Bernadino (2.066m). Da es vor 6 Jahren, als ich das letzte mal im August am „San Berandino“ war regnete, hab ich den Pass nur mit Nebel und 10 Meter Sichtweite bzw. Schneefahrbahn in Erinnerung. Diesmal war es anders. Traumhaftes Wetter und so konnten wir die Kurven des San Bernadino voll genießen. Die nächsten Kilometer waren etwas langatmig durch das Tal bis nach Lugano. Aber leider gibt es keine frühere Möglichkeit wieder Richtung Osten zu fahren. Also entlang des See´s „Lago di Lugano“ bis nach Menaggio, dann entlang des „Lago di Como“ , entlang des See´s „Lago di Mezzola“ nach Chiavenna. Über den Malojapass (1.815m) nach St. Moritz . Über den Berninapass (2.323m) Richtung Livignio. Am Berninapass ist der „Morteratschgletscher“ besonders imposant. Dann über den „Forca di Livignio“ weiter in Richtung „Mont la Schera Tunnel“. Ein 3385 m langer gerader Tunnel , der immer nur auf Grund seiner schmalen Bauweise alle 15 Minuten in eine Richtung befahrbar ist. Nach der Durchfahrt mussten die Reifen erst wieder auf Betriebstemperatur gebracht werden, denn im Tunnel hatte es gefühlte Minusgrade (mit verschwitzter Montur im Tunnel ist es sehr kühl und es fühlt sich an als wachsen Eiszapfen am Rücken) Dann noch schnell über den Ofenpass (2.149m) Richtung Malles Venosta und über den Reschenpass waren wir rechtzeitig zum Abendessen zurück in Pfunds.
San Bernardino
Tag 3: (Stilfserjoch/ Lago di Idro - 520km)
Am 3. Tag besuchten wir das alt bekannte Stilfserjoch (2.756m) Leider immer wieder sehr viele Radfahrer die in Gruppen nebeneinander herfahren. Aber der Anblick der Berge wie z. B der „Ortler“ ist immer wieder atemberaubend. Bei schönem Wetter zum greifen nahe und mächtig imposant. Dann über Bormio zum Gaviapass (2.621m) Richtung Süden nach Edolo und Breno Zum „Passo di Croce Domini“ (1.892m): Diesen Pass bin ich zum ersten mal gefahren und es war sicher nicht das letzte mal. Das letzte Stück zum „Lago di Idro“ war dann durch langgezogene Kurven geprägt und nach den ganzen engen Spitzkehren wieder ein Spaß die Kurven etwas zügiger zu durchfahren. Weiter ging es nach Madonna di Campiglio und über den Campo Carlo Magno (1.692m) nach Cles und über das Gampenjoch (1.518m) nach Meran. Die folgenden Kilometer waren eine Hitzeschlacht. Entlang der B38 bei +37Grad mit viel Nachmittagsverkehr und in der Stadt kam man sich vor als würde man in einem Backofen sitzen. Hitzestrahlen vom Boden, von links und rechts und von oben die Sonne. Also etwas mehr Gas geben und rasch die Stadt hinter sich lassen und die letzten Kilometer über den Reschenpass schnell nach Pfunds ins Hotel.
Viamalaschlucht
Tag4: (Splügenpass 494km)
Wir waren bereits in der Gegend um den Splügen, aber leider kann man ja nicht alles auf einmal fahren. Also führte unsere Route ein weiteres mal über den Reschenpass. Dann zum Umbrailpass (2.503m) welcher immer noch zum Teil aus Schotterwegen besteht. Dann das Stilfserjoch nochmals runter Richtung Bormio. Über den Passo di Foscagno (2.291m), den Passo di Eira (2.211m) und Forcola di Livigno führte unsere Tour zum Berninapass (2.328m) nach St. Moritz. Leider war der Albulapass gesperrt (Grund unbekannt). So fuhren wir weiter Richtung Südwesten zum Splügenpass (2.113 m) Die Südseite ist beeindruckend durch die engen Spitzkehren und steile Auffahrt mit teilweise Steinmauern und Tunneln in den Kehren. Diese Kehren führen durch die Ortschaft mit kleinen Holzhäusern und man windet sich durch den Ort, Kehre um Kehre nach oben. (So schön hatte ich den Pass gar nicht mehr in Erinnerung) Dann fuhren wir abermals die alte Bundesstrasse 13 nach Thusis, also nochmals an der Viamala-Schlucht vorbei (es ist einfach schön dort) in Richtung Julierpass (2.284m) zurück nach St. Moritz und dann über die Strasse B27 (eine schöne Talstraße mit einigen Kurven) zurück nach Pfunds. Vorher haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Samnaun gemacht. Diese kurze Strecke ist auf alle Fälle aus mehreren Gründen empfehlenswert. Erstens ist die Strasse sehr eng, mit direkt in Stein gemeisselten, unbeleuchteten Tunneln und somit eine Herausforderung zum Fahren. Nur zwischendurch sind im Tunnel durch die Wand nach außen kleine Löcher geschlagen um die Tunnel mit etwas Tageslicht zu durchfluten. Weiters ist der Bereich im Samnaun eine zollfreie Zone und somit kann man günstig tanken (0,97.- EUR / Liter Super im Gegensatz zu 1,25.- EUR ) So endet unser Tag 4.
Splügenpass
Tag 5 (Liechtenstein / Silvretta – 366km)
Da unsere Reise bald enden würde haben wir uns entschlossen den unsere letzte Tour etwas gemütlicher anzusetzen. Also ab in Richtung Schweiz über den Flüelapass nach Davos. Richtung Norden, denn unser Ziel war das Fürstentum Lichtenstein. Mehr oder weniger führt ja nur eine größere Strasse durch das Fürstentum. Nach ein paar Fotos und ehe man es sich versieht ist man schon an der Grenze nach Österreich und hat das Land durchquert. In Feldkirch angelangt fuhren wir über das Furkajoch (1.761m) nach Damüls. Über den Pass der eigentlich nur lokale Bedeutung hat führt eine schmale, aber schöne Passstraße, über den Berg . Die Route weiter über Faschina, Fontanella nach Bludenz zur Silvretta Hochalpenstrasse (Bielerhöhe 2.032m). Die letzten 3 Tage war die Strasse in Kappl aufgrund eines Murenabganges gesperrt und an dem Tag an dem wir die Silvretta überquerten Gott sei Dank wieder frei. So beendeten wir Tag 5 etwas früher und entspannten uns nochmals in der Sonne am Pool, um Kräfte für die am nächsten Tag anstehende Heimreise zu tanken.
Murenabgang in Kappl
Tag6 (Heimreise – 602km)
Nach 5 Tagen Kurven und aufgrund der Wettervorhersage (Sturm und Unwetter) entschlossen wir uns einige Streckenteile der Heimreise über die Autobahn zu absolvieren. So ging´s mal bis nach Wörgl über die Autobahn. Aber Autobahn ist extrem fad und so machten wir, da das Wetter es zuließ, einen Abstecher zu den Salzburger und oberösterreichischen Seen. Also über St. Johann und Lofer, das deutsche Eck nach Salzburg Walserberg zum Fuschlsee. Dann weiter zum Wofgangsee, Mondsee, zum Atterssee und über die Großalm zum Traunsee. In Gmunden dann auf die Westautobahn A1 Richtung Wien. Ein letzter Stopp noch in St. Pölten (wo sich bereits der Himmel verdunkelte) und dann raschest nach Wien, wo nach unseren Ankunft am Abend ein schweres Gewitter niederging, wie bereits die Stunden zuvor im Rest von Österreich, welches uns aber nicht erwischte.
Auf der Silvreatta Bundesstrasse
So waren es wunderbare 6 Tage in den Bergen und wir freuen uns schon auf die nächste Tour. Nun heisst es neue Reifen aufziehen, da wir in den letzten 6 Wochen und gefahrenen 7.000km einen ganzen Reifensatz verbrauchten.
Zusatzinfo´s: (Links zu Wikipedia)
http://de.wikipedia.org/wiki/San-Bernardino-Pass
http://de.wikipedia.org/wiki/Berninapass
http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCelapass
http://de.wikipedia.org/wiki/Forcola_di_Livigno
http://de.wikipedia.org/wiki/Julierpass
http://de.wikipedia.org/wiki/Malojapass
http://de.wikipedia.org/wiki/Munt_la_Schera
http://de.wikipedia.org/wiki/Ofenpass
http://de.wikipedia.org/wiki/Spl%C3%BCgenpass
http://de.wikipedia.org/wiki/Umbrailpass
http://de.wikipedia.org/wiki/Passo_di_Croce_Domini
http://de.wikipedia.org/wiki/Comer_See
http://de.wikipedia.org/wiki/Silvretta-Hochalpenstra%C3%9Fe
http://de.wikipedia.org/wiki/Furkajoch
http://de.wikipedia.org/wiki/Samnaun
http://de.wikipedia.org/wiki/Passo_di_Foscagno
http://de.wikipedia.org/wiki/Passo_d%E2%80%99Eira
http://de.wikipedia.org/wiki/Via_Mala
http://de.wikipedia.org/wiki/Stilfser_Joch
http://de.wikipedia.org/wiki/Gaviapass
http://de.wikipedia.org/wiki/Idrosee
http://de.wikipedia.org/wiki/Reschenpass
http://www.pfunds.tirol.gv.at